Die Fee mit der Kamera

Als ich 17 Jahre alt war, spielte ich professionell Volleyball. Mein Alltag bestand fast ausschließlich aus Sportkleidung und Turnschuhen – hübsch oder attraktiv fühlte ich mich damals nicht wirklich.

Eines Tages fand an meiner Fakultät ein Schönheitswettbewerb statt. Zu meiner Überraschung schlug die Dekanin vor, dass ich meine Gruppe vertreten sollte. Diese Herausforderung kam völlig unerwartet, doch ich wollte ihr Vertrauen nicht enttäuschen – also gab ich mein Bestes.

Die Fotografien, die für das Portfolio entstanden, und das Styling meiner Freundin eröffneten mir eine völlig neue Seite an mir. Zum ersten Mal erkannte ich, wie anders, wie feminin ich sein konnte.

Dank dieses Wettbewerbs habe ich mein weibliches „Ich“ entdeckt. Ich vertraute den Menschen, die an mich glaubten – und es hat sich gelohnt.

In den darauffolgenden Jahren nahm ich an vielen Fotoprojekten teil. Jedes einzelne stärkte mein Selbstvertrauen ein Stück mehr.

Zehn Jahre später stand ich schließlich selbst als Fotografin vor meiner ersten Kundin. Ich fühlte mich wie eine Fee aus einem Märchen – mit der Gabe, das Selbstvertrauen, die Stärke und zugleich die Zärtlichkeit einer Frau sichtbar zu machen.

Ich sehe in Menschen die Schönheit, die sie selbst oft nicht wahrnehmen.